Außerakademische Karriere
Der außerakademische Arbeitsmarkt ist ein sehr spannendes und dynamisches Umfeld mit vielen lohnenden Karrieremöglichkeiten für Wissenschaftler:innen, das sich sehr vom wissenschaftlichen Umfeld unterscheidet - wie kann ein Berufseinstieg in den außerakademischen Arbeitsmarkt gelingen? Auf welche Kompetenzen, Kenntnisse und Erfahrungen neben der in Studium und Promotion erworbenen Fachexpertise legen Unternehmen wert?
Für einen erfolgreichen Übergang scheinen drei hilfreiche Aspekte eine wichtige Rolle zu spielen[1]:
Erstens: Netzwerken bzw. Kennenlernen der/s spätere:n Arbeitgeber:in/ Personen aus dem Unternehmen im Vorfeld bzw. während der Promotionszeit. |
Zweitens: Praxiserfahrung hilft weiter! Das bezieht sich einerseits auf Erfahrungen, die während oder nach Studium und/oder Promotion bei außeruniversitärer Erwerbsarbeit gesammelt werden konnten, andererseits aber auch auf Tätigkeiten im Rahmen der wissenschaftlichen Tätigkeit, unter anderem verschiedene administrative Aufgaben. |
Drittens: bei manchen Stellen hilft die Arbeit an einem für die Institution thematisch relevanten Gebiet weiter. |
Doch welche weiteren (überfachlichen) Kompetenzen, die man beim Schreiben einer Promotion sammelt, können hilfreich für eine außerakademische Karriere sein?
Wir haben Arbeitgeber:innen gefragt, welche Kompetenzen, Kenntnisse und Erfahrungen ihnen bei Berufseinsteiger:innen besonders wertvoll sind. In der Tabelle sind die wichtigsten Themen zusammengetragen:
Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt
KOMPETENZEN | KENNTNISSE | ERFAHRUNGEN | |
---|---|---|---|
PERSÖNLICHKEIT | MANAGEMENT | ||
Bewerbung Selbstpräsentation | Projektmanagement | Sprachkenntnisse: Deutsch | praktische Erfahrungen Industriepraktika |
Führung Teamleitung | BWL Grundkenntnisse | Sprachkenntnisse: Englisch | internationale Erfahrungen, z.B. EU-Erasmus+ |
Kommunikation Konfliktmanagement | Personal- und Unternehmensführung | Programmier- und Softwarekenntnisse | Engagement, z.B. ehrenamtliche Tätigkeiten und Gremienarbeit |
Selbstreflexion Bereitschaft zur persönlichen Wei-terentwicklung | Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit | Unternehmerisches Denken |
Befragte Promovierte, die in eine außerakademische Karriere gewechselt sind, empfinden Erfahrungen im Projektmanagement - die Fähigkeit, strukturiert arbeiten zu können und die jede Dissertation erfordert, eine gute Auffassungsgabe, schnelles Einarbeiten und Erschließen von neuen Themen sowie eine gute Problemlösefähigkeit, für wichtig im neuen Job. Weiter genannt werden häufig Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz, die während der Promotionszeit unter Beweis gestellt wurden. Arbeitgeber:innen verbinden mit der Promotion überfachliche Kompetenzen und positive Persönlichkeitseigenschaften, wie unter anderem analytisches Denken und selbständiges strukturiertes Arbeiten.
Ein Personaldienstleister sagt dazu, „Die Promovierten sind in der Lage, selbständig zu arbeiten und sich Themen selber zu erarbeiten. Und sich gegen Widerstände durchzusetzen, wenn es schwierig wird und eine Durststrecke kommt.“
Leseempfehlung dazu ist das UniWiND-Spezial Teil 1 – Berufswege außerhalb der Wissenschaft: 13 Portraits sowie Teil 2 – Berufswege außerhalb der Wissenschaft: Arbeitgeber im Gespräch.
[1] UniWiND-Spezial Perspektiven nach der Promotion Teil 1 – Berufswege außerhalb der Wissenschaft: 13 Portraits und Teil 2 – Berufswege außerhalb der Wissenschaft: Arbeitgeber im Gespräch
Unsere Alumni berichten:
Dr. Nils Kreth
Fachingenieur Energiewirtschaft bei Salzgitter Flachstahl GmbH
Studium und Promotion in den Fachbereichen: Energietechnologien & Energiesystemtechnik
Dr. Anja Heßler
Softwareentwicklerin, SSI Schäfer
Studium und Promotion in den Fachbereichen:
Wirtschaftsmathematik, Operations Research
Dr. Patrick David
Entwicklungsingenieur, Audi AG
Informatik und Maschinenbau